Findest Du nicht, dass für Dein Training ganz schön viel Zeit drauf geht? Woher nimmst Du die? Also ICH schaffe das gar nicht bei meinem stressigen Alltag! Ich habe zu viel zu tun! So viel Zeit wie Du hätte ich gerne mal! Findest Du das eigentlich nicht egoistisch Deinen Kindern gegenüber? Also das könnte ich nicht, ich arbeite ja schließlich, habe Familie, Freunde, einen Haushalt und und und …
Das sind so die Klassiker, die ich schon oft gehört habe, weil sich andere wundern, wenn ich „schon wiiiiieder“ zum Sport gehe (und ehrlicherweise gehörten früher genau solche Sätze zu meinem Repertoire an Ausreden, mich nicht zu bewegen).
Ja, meist geht für mein Sportpensum einigermaßen „viel“ Zeit drauf. Aber wer bemisst schon viel… Vor ein paar Jahren konnte ich mir auch nicht vorstellen, in der Woche mehrere Stunden Sport zu machen. Äääh ich korrigiere, ÜBERHAUPT Sport zu machen 😉 Schon gar nicht „viel“ – und bevor ich Kinder hatte, hatte ich quasi „nichts“ weiter zu tun, als meinen Job!
Ich werde manchmal ungläubig angeguckt, wie ich das unterkriege mit Job und 2 Kindern und überhaupt…. Die einzige Antwort ist wohl, „weil ich das so will“. Leider hat auch mein Tag nur 24 Stunden und manchmal habe auch ich morgens um 7 schon das Gefühl, am Rad zu drehen, und meine To-Do-Liste des Tages nicht mal zu einem Drittel abhaken zu können. Und trotzdem haben sich über die Zeit ein paar Dinge heraus kristallisiert, die MIR unfassbar helfen… Für mich Priorität Nummer 1, nach wie vor: Gute Planung und feste Termine! Davon habe ich mit dem Fit mit Thorge Zirkeltraining schon mal 2 in der Woche! Einen Montag abends, den anderen Samstag vormittags, wenn mein Mann die Kinder übernehmen kann! Samstags bringt er mir die Kinder nach meinem Training zum Studio, ich fahre mit ihnen nach Hause und er von dort zum Fit mit Thorge Outdoor Training! Iiiih wie umständlich haben wir dazu schon gehört – äh nee! Eine Lösung, mit der wir beide auf unsere Kosten kommen… Mein übriges Training/Läufe plane ich meist ein paar Tage im Voraus und trage sie mir inkl. Uhrzeit in meinem Kalender ein. Es gibt Tage, an denen ich nur ein Zeitfenster von 30 Min inklusive duschen habe, da wird es dann eher kein Langstreckenlauf 😉 Und ja natürlich fehlt da auch manchmal die Spontanität und nein, ich habe nicht immer Bock auf das, was ich für den Zeitpunkt geplant hatte…
Wenn man ein bestimmtes (Trainings)-Ziel erreichen möchte, kommt es aber (leider) nicht immer NUR auf Spaß und Bock an – meist sind es die Einheiten, auf die ich vorher am wenigsten Bock hatte, die mich in irgendeiner Form nach vorne bringen, oft natürlich auch nur im Kopf, weil ich meinen Schweinehund besiegt habe.
Klar gibt es Tage, da kann ich mich vielleicht trotz allem Ehrgeiz überhaupt nicht aufraffen, sondern bleibe komatös auf der Couch liegen, wenn ich da einmal gelandet bin – und das ist auch MAL völlig ok. Ich bin leider auch nicht die personifizierte Disziplin, auch wenn ich das gerne wäre. Ich weiß jedoch aus Erfahrung, dass bei mir eine ausgefallene Sporteinheit schnell zur zweiten führt und schwupps habe ich 5 Tage nichts gemacht und fühle mich dann erst recht schlecht. Ende Oktober/Anfang November kam ich neben dem Zirkeltraining oft nur einmal pro Woche zum Laufen und fand DAS schon unglaublich schlimm, obwohl es das ja neutral betrachtet nicht ist, da sieht man aber mal, wie sehr das schon zum täglichen Bestandteil geworden ist.
An „ich hab kein Bock auf den ganzen Sch*** – Tagen“ hilft es MIR unglaublich, dass ich inzwischen das gute Gefühl nach dem Sport kenne! Und so ist es dann nur noch die Überwindung, überhaupt anzufangen, die ersten 2 Kilometer geht es ums Durchhalten und irgendwie weiterlaufen, bloß nicht stehen bleiben oder umdrehen und danach geht es eigentlich 😉 Beim Zirkeltraining bin ich „voll da“, sobald ich im Studio angekommen bin, die Überwindung hier ist an schlechten Tagen also nur die Hinfahrt! 😉 Priorität Nummer 2: Verbündete!!! Mein größter Unterstützer ist mein Mann, ohne den das natürlich so in der Form nicht funktionieren würde, da wir zwei noch sehr junge Kinder haben, die man nicht schon einfach mal ne Stunde sich selbst überlassen kann. Außerdem erträgt er meine schlechte Laune, wenn irgendwas nicht so läuft, wie ich das will, motiviert mich und glaubt an mich… Und dann sind da natürlich noch die Leute, die mir in den Hintern treten, mich motivieren, antreiben, unterstützen, mitlaufen, Kilometer sammeln, noch mal eine extra Runde für mich drehen, wenn der Zahlenmonk in mir das eigentliche Tagesziel noch nicht erreicht hat 🙂
Bei mir sind es aktuell pro Woche zwischen 5 und 6 Stunden reine Trainingszeit, plus eventuelle Fahrtzeit. Ist es mir das wert, so „viel“ Zeit für mich selbst zu beanspruchen? DEFINITIV JA!!!
Andere finden das den Kindern gegenüber gemein oder unfair… Heute sage ich aus Überzeugung: ist es nicht! Als unsere Kinder noch sehr klein waren, wäre ich nicht auf die Idee gekommen, mir mehrere Stunden in der Woche für mich selbst zu nehmen (damals habe ich noch kein Sport gemacht, und so „grundlos“ einfach was für mich alleine machen, wäre mir gar nicht in den Sinn gekommen, heute frage ich mich: warum zum Geier habe ich das nicht schon eher gemacht??? Denn mal völlig unabhängig vom Training tun diese „Auszeiten“ unfassbar gut! Ich habe das große Glück, dass ich für meinen Job nur Teilzeit arbeite und mir diese Zeit auch noch ganz gut selbst einteilen kann. Das ist natürlich eine relativ luxuriöse Situation, das ist mir völlig klar. Würde ich Vollzeit arbeiten, wäre es sicher nochmal deutlich schwieriger, das alles zu koordinieren. Aber egoistisch oder unfair finde ich das Ganze nicht. Ich würde mich immer wieder genau für diese Variante entscheiden! Denn mal ehrlich, ich investiere ja nicht nur in meine Gesundheit oder in die nächste Tafel Schokolade, sondern tatsächlich in meine gute Laune, und davon profitieren wir hier ALLE!! 🙂