Uff! Nach dem letzten Beitrag bekam ich nicht wenige private Nachrichten mit ähnlichem Inhalt. Einerseits total nett und fürsorglich „was ist los, warum geht es Dir nicht so gut?“, aber auch tatsächlich in die Richtung „Boah das hätte ich ja nicht gedacht, dass DU mal so nen Durchhänger hast“ Ich wusste gar nicht, ob ich irritiert darüber sein sollte, oder mich geschmeichelt fühlen sollte!
Äh ja klar habe ich Durchhänger, ständig 😉 oder sagen wir: immer mal wieder!! Der Unterschied ist einfach inzwischen der, wenn ich nen Hänger habe, mache ich eben mal „nur“ drei mal die Woche Sport. Die Relationen verschieben sich einfach und das ist total gut so! Im August bin ich so wenig gelaufen, wie seit 2 Jahren nicht mehr in einem Monat, und selbst da waren es dann wahrscheinlich noch mehr Kilometer, als ich früher in einem kompletten Jahr spazieren gegangen bin. Ja und für manche ist das tatsächlich unvorstellbar, dass man sich mit 3 mal pro Woche Sport komisch fühlen kann (by the way, für mich war es früher unvorstellbar, dass überhaupt jemand freiwillig Sport macht, sei es auch nur einmal die Woche ;-)) Das hat sich irgendwann einfach so ergeben!
Und dazu gehören eben leider auch so scheiss Phasen. Wer viel macht, kann auch viel falsch machen. Klar habe ich vor 2-3 Wochen auch tatsächlich mal drüber nachgedacht, den ganzen Scheiss einfach hinzuwerfen, mich aufs Sofa zu legen und da zu bleiben. Scheiss auf Sport, auf gesunde Ernährung, auf Optimierung bla bla bla… Aber macht es das besser? Nee.. Löst es mein Problem? Vielleicht für 2 Stunden 😉 Bis ich mich dann ärgere, liegen geblieben zu sein! Statt dessen galt es also mal wieder, in Ruhe zu analysieren, was man ändern kann/sollte (Danke an der Stelle für die Unterstützung @Fit mit Thorge! Es hilft ja tatsächlich, wenn jemand Neutrales mal drauf guckt und Dir dann auch graderaus sagen kann, dass Du vielleicht einfach ne Macke hast und Dich mal locker machen sollst! (und das ist jetzt mein Wortlaut, nicht der von Thorge & Co.)
Es gibt sicher auch so Kandidaten, die fangen an, Sport zu machen, sich gesund zu ernähren usw. und es läuft einfach. Von vorne bis hinten. 10 kg Abnahme pro Monat, von null auf Marathon in 12 Monaten usw. Ey aber mal ehrlich, ist das repräsentativ??? Ich vermute mal nein. Das ist einfach harte Arbeit! Langfristig. Immer wieder. Wie vor ein paar Wochen schon geschrieben: es wird kein „fertig“ geben! Und das ist auch ok so! Guckt euch die Leute an, die seit Kindesbeinen an Sport machen. Für die ist das überhaupt nicht seltsam, sich jeden Tag zu bewegen. Es sind doch eigentlich nur die, die das komisch finden, die sich erst im Erwachsenenalter damit beschäftigen.
Es gibt Tage, da laufe ich 10 Kilometer und denke „geil, ich kann noch 10 dran hängen“ und dann – so wie gestern zum Beispiel, denke ich nach 200 Metern „äh scheisse, habe ich das schon mal gemacht???“ VÖLLIG NORMAL!! Muss ich mir auch immer wieder sagen, wenn ich dann frustriert gefühlt wie ein Nilpferd durch den Wald laufe und versuche, vorwärts zu kommen. Aber hilft ja nix. Vom auf dem Sofa rumliegen ist sicher noch niemand besser geworden… Klar sind Pausen und schlechte Phasen total legitim, aber manchmal muss man sich dann wohl auch einfach aufraffen, trotzdem was zu machen… Muss ja keine neue Bestzeit bei rauskommen! Ich bin leider oft auch übermäßig ehrgeizig und bin total frustriert, wenn etwas nicht läuft, wie ich mir das im Kopf zurecht gelegt habe. Siehe Halbmarathon unter 2,5 Std. Interessiert mich aktuell allerdings mal so GAR nicht! Wird irgendwann klappen, bin ich mir total sicher. Apropo Laufen! Seit meinen Laufanfängen schwirrte irgendwie das Ziel im Kopf rum, irgendwann mal 10 Kilometer unter 60 Minuten laufen zu können. Ich kann euch sagen, davon bin ich aktuell mindestens 6-7 Minuten entfernt! Das schnellste waren mal knapp unter 65, aber das ist tatsächlich schon länger her, weil ich mich danach einfach drauf konzentriert habe, weit und lange laufen zu können, statt schnell! Irgendwie kenne ich tatsächlich auch echt viele Leute, die diese 10 unter 60 ständig aus dem Stand rennen können, joa ich gehöre eindeutig nicht dazu!!! Also habe ich mich mal mit Trainingsplänen beschäftigt, die diese Zeit anpeilen – sehr lustig geht es in Woche 1 los mit einem lockeren (!) Lauf von 10 km in 6.40/km. HAHA!! Die Zeit schaffe ich. Aber von locker ist das sehr weit entfernt! Also: erstmal dafür sorgen, dass sowas mal „locker“ läuft! Grundlagen ausbauen. Trainieren. Durchhalten. Klingt voll geil… nicht 😉 Allerdings zweifel ich null komma null daran, das tatsächlich zu schaffen, ich bin zwar vielleicht nicht unfassbar talentiert, was den ganzen Sportkram betrifft, aber ich habe Ehrgeiz und den entsprechenden Willen dazu… Und das bringt mich noch mal darauf, zu wiederholen, was ich so oft sage und genau so meine: JEDER kann das schaffen! Viel zu oft höre ich „boaaaah neeee DAS könnte ich ja nicht“ oder „soooo viel Sport KANN ich nicht machen“! Doch! Sorg dafür, dass es „einfach“ dazu gehört. Letzte Woche habe ich mit Erschrecken festgestellt, wieviele Wiederholungen von bestimmten Übungen man in netto 17,5 Minuten schaffen kann. Ich war regelrecht schockiert, WIE fertig man nach „so wenig“ Sport sein kann. Ja klar, da kommt aufwärmen, Pause dazwischen, etc. dazu! Aber wer bitte will mir erzählen, dass er die paar Minuten NICHT täglich aufbringen KÖNNTE?! (und nein, das muss man nicht täglich machen) Aber das ist wohl einfach die Sache mit dem wollen…