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Überzeugung oder Zwang?

Mai 19, 2020 | Riekes Weg

Oder doch einfach nur Routine? Das ist hier die Frage…

Wieviel von dem, was ich täglich so tue würde ich genauso machen, wenn ich zu 100 % wüsste, dass sich an meinem Körper dadurch NICHTS verändert?!

Es gab Phasen, in denen ich abends noch eine Stunde extra gelaufen bin, um Kalorien zu verbrennen. Es gab Phasen, in denen ich bestimmte Lebensmittel kategorisch als „böse“ abgelehnt und vollständig weggelassen habe. Es gab Tage, da hat mich das Kalorien zählen so gestresst, dass ich schon geheult habe, wenn ich etwas nicht genau berechnen konnte, weil ich es z.B. nicht selbst zubereitet habe. Erschwert das soziale Leben an mancher Stelle ungemein! Irgendwann habe ich die Zählerei komplett sein gelassen, weil es mich wahnsinnig gemacht hat, weil es einfach in eine vollkommen andere Richtung abdriftete, als ich eigentlich wollte. Das wollte ich nicht für meinen Alltag, das wollte ich nicht meinen Kindern vorleben und schon gar nicht die nächsten 30 Jahre so weiter machen! Gefühlt ist das einigermaßen weit weg… irgendwann im Laufe der zweiten Jahreshälfte 2019 hatte ich plötzlich die Erkenntnis „geil, ich muss keine Kalorien zählen, um mein Gewicht zu halten“. Sogar ein paar wenige Gramm bin ich trotzdem noch losgeworden.

Ich habe in ein paar Monaten mehr über meine Ernährung gelernt, als in den letzten Jahren insgesamt! Und auf das Training bzw. speziell die Lauferei bezogen merke ich, dass es da krasse Unterschiede gibt, je nach dem, was so auf dem Teller landet! Tja und wie verträgt sich das nun alles so? Abnehmen? Langstrecke laufen? Stärker werden wollen? Tja nun …. ehrlicherweise sind das keine ideal zusammenpassenden Ziele 😉 Aber einfach kann ja jeder. Bis zu der Erkenntnis, dass ich nicht gleichzeitig neue Bestzeiten laufen und die nächsten 5 Kilo mit strikter lowcarb-Ernährung abnehmen kann und dabei am Besten noch meinen ersten Klimmzug schaffe, war es ein weiter Weg, aber ich habs glaube ich kapiert, dass ich nicht alles gleichzeitig haben kann…

Wie sieht das also in der Praxis aus? Ich tracke phasenweise Kalorien, weil ich weiß, dass man sich schnell selbst bescheißt, wenn man glaubt, dass eigentlich alles grade super läuft! Achte in den Phasen penibler auf meine Nährstoffverteilung und versuche hier und da etwas zu optimieren. Den Idealweg habe ich wahrscheinlich immer noch nicht gefunden, aber vielleicht gibt es den auch gar nicht.

Mit dem Sport ist es irgendwie genau das Gleiche. Früher: null! Dann motiviert angefangen und erstaunlicherweise dabei geblieben. Zwischendurch: Exzessiv (also für meine Verhältnisse ;-)) aber ohne nennenswerte Verbesserung, da einfach völlig unstrukturiert und bescheuert mit Anlauf in eine Verletzung gerannt 😉

Aktuell bin ich auch mal wieder leicht verletzt, kann also nicht so viel laufen, wie ich möchte, aber ich würde meinen Trainingsumfang derzeit als „routiniert“ bezeichnen. Ich laufe regelmäßig, tatsächlich auch zum Ausgleich und aus Spaß, nicht nur um Kalorien zu verbrennen 😉 Und das übliche Training läuft weiter. Dank Corona war ich zwischendurch ganz schön faul. Ich hatte vor ein paar Monaten schon mal angefangen, das Projekt „1. Klimmzug“ zu verfolgen, war auch eine Zeit lang recht motiviert, nur um es dann wieder sein zu lassen. Und habe dann vor ca. 5 Wochen quasi wieder bei null angefangen 😉 Es fühlte sich so an, als würde ich in diesem Leben diese verkackte Klimmzugstange definitiv nicht hochkommen. Aktuell sage ich „scheisse, ist noch ein weiter Weg, aber es gab in den letzten 5 Wochen auf jeden Fall krasse Fortschritte“, aber auch nur, weil ich nahezu täglich ein paar Minuten damit verbringe! Verrückt, was ROUTINE so ausmacht!

Ich wurde in den letzten Tagen 2 x angeschrieben, woher ich meine Motivation nehmen würde.. Alleine Sport machen sei langweilig und laufen eh usw. Es wird einem definitiv nichts bringen, Zeit mit laufen zu verschwenden, wenn man es sowieso pauschal doof findet. Dann ist es wohl der falsche Sport. Und Motivation suche ich auch oft… aber wenn ich dann noch 2 Stunden warte und drüber nachdenke, kriege ich den Hintern erst recht nicht hoch.

Ja Corona sei Dank und dem ausgefallenen Outdoortraining bei Fit mit Thorge habe ich echt viele Wochen nur so rumgeiert, ich habs ja schon im vorletzten Beitrag geschrieben. Ich habe zwar weiterhin viel Sport gemacht, aber nur da, wo es nicht weh tut und ja manchmal vielleicht auch nur für die Tafel Schokolade vom Wochenende 😉

Ein neuer Plan, ein aktuelles Zwischenziel und eben das Wissen, dass Routinen mir persönlich unglaublich helfen, haben dafür gesorgt, dass ich den Hintern wieder hochgekriegt und regelmäßig Sachen gemacht habe, die ich jetzt nicht so geil finde. Hallo? Liegestütze und Klimmzüge gehören nach wie vor NICHT zu meinen Lieblingsübungen!! Genauso wie Intervalle rennen (sorry Tanja) nie zur liebsten Laufeinheit gehören wird. Und trotzdem mache ich es. Nicht weil ich muss. Auch nicht so richtig, weil ich will 😉 Aber weil ich weiß, wie das gute Gefühl „danach“ einen beflügeln kann. So auch nach dem letzten Personal Training, wo ich zum ersten Mal seit sehr sehr langer Zeit das Gefühl hatte „ok, mehr wäre heute nicht gegangen!“ Der Muskelkater in den zwei Tagen darauf hat mir übrigens recht gegeben 😉 Da ging auch NICHTS mehr! Es geht nicht immer um Training an der Kotzgrenze. Es geht auch nicht darum, das immer alles mega toll zu finden. Sondern manchmal nur darum, es trotzdem zu tun!

Und um zur Ausgangsfrage zurück zu kehren: Klar geht es hier auch immer noch drum, dass ich gerne noch 10 Kilo abnehmen möchte! Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sich ziemlich viel von dem Kram der letzten Jahre so fest in mein Leben integriert hat, dass ich das GENAU SO weiter machen werde, egal was irgendwann auf dieser Waage steht!!! Und allein für diese Erkenntnis hat sich jede jede Anstrengung, jede Verletzung, jede Jammerei und Heulerei (sorry Thorge!)  und vor allem jede Stunde Training der letzten Jahre echt gelohnt! Mir ging es nie darum, Spitzensportler zu werden (haha) und für die Modelkarriere ist es wohl auch zu spät 😉 aber allein, dass ICH mich freiwillig bewegen würde und das immer und immer wieder, war vor 4 Jahren noch ZIEMLICH unwahrscheinlich!!!

Riekes Weg

Rieke hat vor knapp 5 Jahren mit dem Training und ihrer Ernährungsumstellung bei uns begonnen. Es hat sie viel Mut gekostet, sich überhaupt erstmal bei uns zu melden. Warum es sich gelohnt hat, kannst Du in ihren regelmäßigen Berichten lesen. Vielleicht lässt Du Dich ja dadurch inspirieren, eine wichtige Veränderung in Deinem Leben einzuleiten. Unterstützen werden wir Dich stets mit voller Kraft und Leidenschaft! 🙂

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