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Mentaltraining

Mrz 7, 2020 | Riekes Weg

Die letzten 3 Wochen waren wie schon im letzten Beitrag berichtet, gesundheitlich alles andere als schön, in der letzten Woche ging es aber wieder etwas aufwärts, das Training wurde ein bisschen intensiver, lauftechnisch war bzw. bin ich allerdings immer noch so mehr oder weniger am „rumeiern“. Für letzten Samstag stand dann im Hinblick auf den nächsten Halbmarathon noch mal ein 2-Stunden-Lauf auf meinem Plan. Nachdem meine Laufbegleitung leider abgesagt hat, musste ich mir eine Strategie überlegen, wie ich das alleine gut überstehen kann. Ich bin zwar schon oft alleine lange Distanzen gelaufen, aber nicht nach längerer Krankheitsphase alleine und mit gefühlt sooo wenig Kondition!!! Ich wusste also, neben meinen Beinen werde ich vor allem meinen Kopf überzeugen müssen… Schon vor ein paar Monaten habe ich von der Galloway-Methode gelesen, die vorsieht, auf Langstrecken von Anfang an in einem bestimmten Rhythmus Gehpausen einzulegen. (Beispielsweise alle 2 Kilometer eine einminütige Gehpause… Allerdings nicht erst damit anfangen, wenn man nach 10 Kilometern im Eimer ist, sondern tatsächlich konsequent von Beginn des Laufs an. Es soll Leute geben, die damit persönliche Bestzeiten sogar auf der Marathon-Distanz laufen. Auf der Halbmarathon-Distanz sollen so Verbesserungen bis zu 7 Minuten drin sein. Das Ziel dahinter ist, die Erschöpfung so lange wie möglich hinaus zu zögern, da man pausiert, bevor man völlig fertig ist und so angeblich die Leistungsfähigkeit steigert. Ich wollte das die ganze Zeit immer mal ausprobieren, habs aber dann doch nicht gemacht. Gestern allerdings spontan in meiner Laufuhr so gespeichert, dass ich nach jedem Kilometer 30 Sekunden gehen würde, erschien mir irgendwie ausreichend. Bei strahlendem Sonnenschein Musik auf die Ohren und los. Es fühlte sich schon recht seltsam an, nach nur einem Kilometer das erste Mal zu gehen, aber man glaubt gar nicht, wie schnell dann die 30 Sekunden rum sind!!! Die ersten 6-7 Kilometer liefen auf die Art und Weise richtig entspannt, ich war allerdings für meine Verhältnisse etwas zu schnell, was sich nach hinten raus natürlich rächen würde.. Leider wurde das Wetter von Meter zu Meter katastrophaler, stürmisch, kalt, es fing an zu regnen und ich begann, das piepen meiner Uhr bzgl. der Pausen zu ignorieren und einfach „freestyle“ zu laufen. Meine kurze Hose habe ich zu dem Zeitpunkt schon bereut, mir war arschkalt! Nach so 8? oder 9? Kilometern kam dann das erste Mal der Gedanke, vielleicht „einfach“ (haha) einen Halbmarathon voll zu machen… what???? Alleine? Einfach so? Rieke bist du jetzt ernsthaft bescheuert?? Man fängt da echt an, mit sich selbst zu diskutieren. Die letzten 3 Wochen haben mich allerdings auch echt unzufrieden gemacht, immer nur angezogene Handbremse, auch wenn es ja einfach sein musste und richtig so war! Und statt spätestens bei KM 9 einfach umzudrehen und mich auf den Rückweg zu machen, bin ich noch bis genau 11,0 Kilometer weiter gelaufen. Da war dann wohl endgültig klar, wenn ich es zurück zu meinem Auto schaffen will, muss ich wohl einen Halbmarathon laufen. Fluch und Segen zugleich, wenn man solche Pendelstrecken läuft! Ich hätte natürlich auch jederzeit meinen Mann anrufen können, der hätte mich schon eingesammelt, und ich habe bei einem ordentlichen Hagelschauer auch tatsächlich drüber nachgedacht 😉 Aber erstmal weiter laufen und gucken, wie weit ich komme!!!   Die Gehpausen wurden häufiger, ich war nass bis auf die Unterhose, habe gefroren wie sau und meinen bescheuerten Plan verflucht, ohne Erholungsphase vorher und mitten aus dem Training heraus eine solche Distanz in Angriff zu nehmen. Immerhin hatte ich von der Woche ca. 27 Laufkilometer und vom Tag vorher noch ein Personal Training in den Knochen. Vielleicht wollte ich mir einfach nur ein weiteres Mal selbst beweisen, dass ich schaffen kann, was ich mir vornehme, ohne Jagd auf eine bestimmte Zeit (denn das stand tatsächlich überhaupt nicht zur Diskussion, es „schneller“ zu versuchen, Gehpausen hin oder her).

Ab Kilometer 16/17 wurde es einfach richtig zäh, ich hätte mich am liebsten auf ne Bank gelegt und geheult 😉 Im Dauerregen aber kein richtiges Vergnügen, also tatsächlich nur noch auf die jeweils nächsten Meter konzentrieren und sich immer wieder in Erinnerung rufen, dass man das schon mal geschafft hat und dass es nach 17 Kilometern auch irgendwie bescheuert wäre, zuhause anzurufen 😉

Der aufmerksame Leser hat gemerkt, dass ich bis Kilometer 11 gelaufen bin, hätte hin und zurück ja irgendwie eine neue längste Distanz von 22 Kilometern gemacht (ich wollte nämlich auch irgendwie wissen, ob ich nach 21,1 KM im Kopf noch in der Lage bin, weiter zu laufen. Nein bin ich nicht. Aber es ist auch ok. Ich habe die Uhr gestoppt und bin dann irgendwie bis zum Auto zurück gekrochen und bin mir ganz ganz sicher, dass ich keine längeren Distanzen als eben Halbmarathon „brauche“ 🙂

Noch ein kurzes Fazit zu den Gehpausen: ich glaube, wenn ich mich konsequent daran gehalten hätte, wäre das gar nicht so schlecht gelaufen. Aber da ich mich von den äußeren Einflüssen (Wetter… ;-)) irgendwie zu sehr habe kirre machen lassen, kann ich da noch nicht richtig was zu sagen, werde es aber auf langen Strecken definitiv wieder ausprobieren. Mir hat das grundsätzlich aber tatsächlich geholfen, diese irre lange Strecke im Kopf etwas zu zerstückeln. Und am Tag danach ging es mir rein körperlich tatsächlich sehr gut, ich hatte keinen Muskelkater, keine sonstigen Schmerzen, ich habe zwar keinen Sport gemacht, sondern mich tatsächlich einfach nur erholt, aber es ist gut zu wissen, dass diese Distanz mich nicht (mehr) völlig zerstört, das nimmt tatsächlich insgesamt ein wenig die Angst vor dieser Zahl von 21,1 Kilometern! Klar, ich bin ja nun ziemlich langsam gelaufen, was den Zerstörungsgrad reduziert 😉 aber noch vor weniger als zwei Jahren haben mich auch Läufe von 14, 15 Kilometern für den restlichen Tag lebensunfähig gemacht!

Riekes Weg

Rieke hat vor knapp 5 Jahren mit dem Training und ihrer Ernährungsumstellung bei uns begonnen. Es hat sie viel Mut gekostet, sich überhaupt erstmal bei uns zu melden. Warum es sich gelohnt hat, kannst Du in ihren regelmäßigen Berichten lesen. Vielleicht lässt Du Dich ja dadurch inspirieren, eine wichtige Veränderung in Deinem Leben einzuleiten. Unterstützen werden wir Dich stets mit voller Kraft und Leidenschaft! 🙂

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