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Endspurt

Mai 27, 2019 | Riekes Weg

Nun ist es also bald wirklich so weit. HALBMARATHON! Halleluja!

Insgesamt ist eine ziemlich lange Zeit vergangen, seit das Thema „hohes sportliches Ziel“ in einem meiner ersten Trainings mit Thorge aufkam. Am Anfang habe ich die Idee mit dem Halbmarathon noch als völlig absurd abgeschmettert, fand es total utopisch, hirnrissig und für mich unvorstellbar.

Nun nach vielen Monaten Training denke ich, dass ich das Ding tatsächlich am kommenden Wochenende laufen kann. Es gab Trainingsläufe, in denen ich keinen Kilometer am Stück ohne Pause gelaufen bin, weil der Kopf im Weg stand. Immer wieder der Teufel, der auf der Schulter sitzt und fragt „halloooo Du dickes Ding, bist Du sicher, dass laufen das Richtige für Dich ist? Du warst immer unsportlich und wirst es immer bleiben! Lass es einfach! Auf dem Sofa liegen ist auch toll!“

Und doch, meistens bin ich mir sicher. Ja da stören nach wie vor ein paar Fragen im Kopf. Habe ich mich wirklich ausreichend vorbereitet? Habe ich genügend lange Läufe gemacht? Reicht meine Kondition? Meine Kraft? Mein Kopf? Bin ich nicht einfach noch viel zu dick zum Laufen? Sollte ich das nicht besser den wirklich sportlichen Menschen überlassen?

Vielleicht! Vielleicht aber auch nicht! Fakt ist, ich bin (für meine Verhältnisse) fitter, als ich es jemals in meinem Leben war. Ich habe nie mehr Sport gemacht, als in den letzten Monaten. Ich habe mich häufiger denn je durch widerliche Trainingseinheiten gequält, während derer ich mich oft gefragt habe, warum ich mir diese Scheisse eigentlich antue. In denen ich manchmal kurz davor stand, nach Hause zu fahren und eine Runde zu heulen. Aber ich war auch nie zufriedener und glücklicher, sie durchgezogen zu haben. Unterm Strich kann ich also sagen, ich habe alles getan, um mich bestmöglich vorzubereiten. Da war einfach nicht mehr viel Luft nach oben. Wenn es also aus irgendeinem Grund viel schlechter läuft, als erwartet, kann ich immer noch überlegen, was ich hätte anders machen können, aber für den Moment kann ich total überzeugt sagen, ich habe vielleicht zum ersten Mal in meinem Leben für ein Ziel kontinuierlich über einen langen Zeitraum alles gegeben, was ich konnte!

Speziell in den letzten Wochen habe ich mich dabei häufiger als sonst vom Team von  „Fit mit Thorge“ unterstützen lassen. Nachdem ich die Lauferei wieder gut im Griff hatte und auch wieder durchgelaufen bin ohne Pause, blieben da aber noch die alternativen Trainingseinheiten, die ich eher so wischiwaschi machte… Alleine trainiere ich lange nicht so intensiv, wenn mein Kopf nach dem 2. Burpee nach PAUSE schreit, mache ich sie. Häufiger. Länger. Oft unnötig. Und ärgere mich dann hinterher. Ich kann oft schwer unterscheiden, ob ich wirklich nicht mehr kann, oder ob noch ein bisschen was geht. Bzw. geht vermutlich in 98 % der Fälle noch was, aber wenn keiner zuguckt, kann man ja schon mal Pause machen 😉 Thorge kennt mich nach vielen Trainings da mittlerweile ganz gut, treibt mich an, weiterzumachen, wenn er weiß, es ist noch Luft nach oben, aber bremst mich auch, wenn ich zum Übertreiben neige, und weiß inzwischen auch ganz gut, womit mein Ehrgeiz geweckt wird und wie man mich motivieren oder auch provozieren kann.

Ich wurde erst vor ein paar Tagen wieder gefragt, ob sich das für mich eigentlich „lohnt“, so viel Zeit und nicht zuletzt auch Geld in meinen Sport zu investieren, wo man ja auch alleine kostenlos trainieren kann. Es ist ja nicht so, als würde man sich diese Frage nicht ab und an auch selbst stellen. Ich denke auch ab und zu noch „Mensch Rieke, warum zum Teufel kriegst Du das denn nicht alleine auf die Kette, warum musst Du dafür mit anderen trainieren?“

Aber gerade auf den letzten langen Läufen habe ich sehr deutlich gemerkt, dass es jede einzelne Stunde wert war, genau an DEN Schwachstellen, die NICHTS mit der Lauferei zu tun haben, zu arbeiten. Vor ein paar Wochen, als es mir (mental) grade nicht sonderlich gut ging, habe ich am Tag vor einem Einzeltraining versucht, da einen Lauf draus zu machen, weil die Vorstellung, im Studio zu trainieren, wo das eigene Körpergefühl an dem Tag grandios beschissen war, zu schwitzen und zu schnaufen wie ein Walross in der Wüste und vielleicht auch einfach grade nicht leistungsfähig genug zu sein, nicht gerade motivierend auf mich wirkte! Also per whatsapp mal angefragt, ob man nicht lieber zur Abwechslung draußen laufen könne. Tja nun, aber was macht mein Trainer? Die Antwort war in etwa „Nö, laufen gehst Du auch alleine, wir machen was anderes, hör auf, drüber nachzudenken!“ Ich war erst kurz beleidigt. Aber er hatte ja Recht.

Und so üben wir seit Wochen quasi das Gleiche. Immer wieder an den Stellen weiter zu machen, an denen es eklig wird, an denen ich keine Lust mehr habe, müde werde oder das Gefühl habe, nicht mehr zu können. An meiner Selbsteinschätzung und daran, manchmal eben auch Grenzen zu überschreiten.

Natürlich läuft kein anderer für mich diese 21 Kilometer und es läuft auch keiner neben mir her, der mich 2,5 Std. lang daran erinnert, dass ich mich selbst für den Scheiss entschieden habe, ihn also auch selbst fertig machen muss 😉 Darum geht’s aber auch nicht! Noch vor ein paar Wochen hatte ich ECHTE Zweifel, ob ich das Richtige tue, ob ich mich nicht total blamieren werde, und und und. Und jetzt? Ja vielleicht blamiere ich mich ein bisschen. Haha, die Dicke läuft, mal sehen ob sie ankommt! Ja mal sehen! Vielleicht nicht. Die Chance, dass ich aber doch ankomme, ist deutlich höher.

Jetzt in den letzten Tagen vor dem Lauf habe ich den Sport ziemlich zurückgefahren, Erholung steht im Vordergrund, ein paar Kilometer laufen, ein bisschen anderes Training und ein bisschen Entspannung! Die letzten 3 Tage vorher sogar komplett sportfrei. Und sofort wieder die Angst im Kopf „hilfe, jetzt verlernste alles, was Du jetzt seit 3 Jahren machst, Deine Kondition ist sofort im Eimer“ und und und…  Nee is klar… 😉 An der Stelle kann ich mir nur selbst nen Vogel zeigen und mich einfach mal auf das verlassen, was bei so so so vielen anderen schließlich auch funktioniert!

Egal was am Wochenende passiert, an mangelnder Vorbereitung wird es nicht liegen, also versuche ich, mich jetzt einfach nur noch drauf zu freuen, Prolli nächsten Sonntag zu zeigen, wer hier der Chef ist 😉

Riekes Weg

Rieke hat vor knapp 5 Jahren mit dem Training und ihrer Ernährungsumstellung bei uns begonnen. Es hat sie viel Mut gekostet, sich überhaupt erstmal bei uns zu melden. Warum es sich gelohnt hat, kannst Du in ihren regelmäßigen Berichten lesen. Vielleicht lässt Du Dich ja dadurch inspirieren, eine wichtige Veränderung in Deinem Leben einzuleiten. Unterstützen werden wir Dich stets mit voller Kraft und Leidenschaft! 🙂

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