Aktuell läuft es bei mir eigentlich richtig gut! Ich mache Fortschritte beim Training, habe letztes Wochenende mein Jahresziel von 1000 Laufkilometern erreicht und überschritten, ich nehme ab und zu ein paar Gramm ab trotz Weihnachtszeit & Co… ich brauche jede Menge neue Sporthosen, weil die bisherigen vom Hintern rutschen, also eigentlich alles tiptop, aber seit 2, 3 Wochen fühlt es sich manchmal einfach völlig anders und richtig beschissen an 🙂 Und das lässt sich auch irgendwie nicht in nettere Worte verpacken! Trotz der Fortschritte auf der einen Seite fühle ich mich auf der anderen Seite gerade dicker und unbeweglicher denn je, obwohl das mit logischen Worten einfach mal NICHT zu erklären ist! Es ist tatsächlich völlig unabhängig vom derzeitigen Sportprogramm, der Zahl auf der Waage oder der Ernährung! Denn wenn ich danach gehe, könnte mir einfach die Sonne aus dem Hintern scheinen!
Ich vermute das gehört einfach dazu, vermutlich sogar bei fast jedem Menschen, der so draußen rum läuft, völlig unabhängig von Gewicht, Trainingsstand, Vorgeschichte. Wahrscheinlich kennen das die meisten hier, ausgerechnet an so nem Tag, an dem ihr euch morgens einfach wie durch die Mülltonne gezogen fühlt, bringt ihr die Kinder in den Kindergarten/in die Schule und euch kommen lauter durchgestylte Menschen entgegen, die morgens um 8 schon aussehen, als hätten sie schon 1 Stunde investiert, sich aufzuhübschen – aber genau DAS ist bei denen gar nicht der Fall!! Leute, die sich auch einen Kartoffelsack überwerfen können und gut aussehen – echt grandios! Ich gehöre meistens nicht dazu ;-)) Es gibt Tage, da finde ich mich inzwischen echt ok, und ich war auch noch nie der Typ, der sich 2 Stunden lang geschminkt hat, um zur Kita zu fahren. Aber aktuell reihen sich die Tage aneinander, an denen ich mich mindestens 100 Kg schwerer fühle, die Haare sitzen scheisse, am Besten wächst noch ein Pickel auf der Stirn, Schwabbel hier, Schwabbel dort, neue Falte entdeckt, und und und… Die Liste kann man quasi endlos fortführen.
Früher war meine Reaktion auf solche eher mäßigen Phasen „alles hinschmeißen“, noch drei(hundert) Kekse mehr essen und bloß auf dem Sofa liegen bleiben 😉 in den letzten Jahren hat sich das ja zum Glück verändert, eine Zeit lang war meine einzige Methode, mich noch mehr zu stressen und viel Verbissenheit – bis zu einem gewissen Punkt für mich garantiert das Richtige, um einfach auch mal langfristige Disziplin zu erlernen! Ob das immer so richtig ist, darüber lässt sich sicher streiten, für mich persönlich ja!
Aktuell versuche ich allerdings, so blöde Zeiten auch einfach mal etwas entspannter hinzunehmen. Es gibt ja auch keinen wirklichen Grund, sich aufzuregen! Klappt natürlich nicht immer, aber in die Ecke setzen und heulen ist ja jetzt nicht so ne geile Option! Meine aktuelle Methode daher? Mich einfach noch ein bisschen mehr bewegen! Muskelkater oder auch einfach nur das „völlig K.O. Gefühl“ nach einer Stunde laufen ist eine Art Therapiemittel geworden! Es muss ja nicht immer gleich die Stunde joggen oder das super duper harte Training sein! Als ich mir Mitte Oktober Sprunggelenk und Knie etwas lädiert habe, und quasi dauerhaft miese Laune hatte, weil ich nicht vernünftig laufen konnte, habe ich zum Beispiel mal wieder angefangen, etwas mehr auf meine Alltagsbewegung zu achten. HÄÄÄ? Wird der ein oder andere jetzt denken, „Du machst doch sooo viel Sport?“ Ja! Mache ich! Zumindest für meine Verhältnisse! ABER… dazwischen sitze ich stundenlang am Schreibtisch, im Auto oder auf dem Fußboden zwischen Legosteinen 😉 Mein Tagesziel sind theoretisch 15.000 Schritte – schon relativ ambitioniert, aber auch nicht unmöglich! In den letzten Wochen kam ich zumindest dann spätestens im Wochendurchschnitt an die Zahl heran, auch wenn ich dafür den ein oder anderen extra Lauf eingelegt habe 😉 ABER es hat mir auch gezeigt, dass Sport allein eben auch nicht die einzige Methode ist, ein bisschen mehr Bewegung an der frischen Luft im Alltag, die eben nix mit laufen (oder Auto fahren ;-)) zu tun hat, hat mich tatsächlich an den meisten Tagen doch irgendwie entspannt, auch wenn es vorher vielleicht ultra stressig und ätzend war! Auch wenn ich persönlich ziemlich erleichtert bin, dass wieder „richtiger Sport“ möglich ist, probiert es mal aus, ob euch das nicht auch hilft, einfach noch mal 20 Minuten raus zu gehen – ja nicht immer ein Vergnügen zur Zeit! Regen, kalt, nass, Matsche, mimimimi!! Ich bin montags beim Outdoor Training auch die erste, die jault, wenn es regnet – aber genau DAS war für mich vor ein paar Monaten der Grund, bei „Fit mit Thorge“ einfach mal vom Zirkeltraining drinnen zum Outdoor-Training zu wechseln, ich saß einfach viel zu viel drinnen am Schreibtisch und ab und zu RAUS ist doch manchmal tatsächlich das beste Heilmittel! Und wenn man einmal komplett nass ist, ist es eigentlich auch egal und meistens spaßig, ich sehe da jedenfalls nie jemanden mit schlechter Laune nach Hause gehen 😉 Und es muss ja nicht direkt SPORT draußen sein, für den Spaziergang gibt es ja auch Gummistiefel und Regenschirm!