„Es ist wie es ist, doch es wird, was Du draus machst!“
Selbstmitleid ist ganz schön ätzend!!! Nervig! Überflüssig! Davon gab es in den letzten paar Wochen aufgrund der Knieverletzung mehr als genug und ich habe damit nicht nur meine Mitmenschen, sondern auch mich selber ganz schön gequält. Auf und Abs gibt es ja immer wieder, aber das war schon ein ganz schön tiefes Loch, in dem ich da festhing. Ich habe mehr als einmal wirklich komplett alles in Frage gestellt, was ich hier mache, und das „nur“ weil ich gerade deutlich weniger laufen kann, als bis vor ein paar Wochen… Mit solchen ungeplanten Situationen gehe ich stark schwankend um…
– ich lache drüber und spiele es runter, oder…
– ich habe sehr sehr schlechte Laune!!
Joa und die hat Thorge letzte Woche beim Personal Training leider „ab/mitgekriegt“ – auch weil ich vorher schon was abgelassen habe, sonst hätte ich bei dem Termin entweder auf „alles bestens“ gemacht oder alternativ eine Runde geheult. Beides irgendwie keine richtig geile Lösung. Und wie schon mal erwähnt, sind die verbalen Arschtritte für mich teilweise wichtiger, als das Training selbst – unterm Strich war meine Offenheit also doch ganz gut, auch wenn es mir rückwirkend betrachtet peinlich ist – aber von einer neutralen Person mal den Kopf gerade gerückt zu bekommen, ist auch nicht das schlechteste. Mein Mann oder meine Freunde können sich den Mund fusselig reden, irgendwie wird man da taub für gut gemeinte Ratschläge, frei nach dem Motto „die MÜSSEN das ja sagen, die mögen mich ja auch“.
Naja aber wenn man schon zugibt, dass es gerade scheiße läuft, muss man eben auch damit leben, Dinge zu hören, die man vielleicht nicht so gerne hören möchte. Dass ich mich gerade benehme wie ein bockiges Kind, dass rumheulen natürlich einfacher ist als sich andere Lösungswege zu erarbeiten, dass ich meine Prioritäten verändern könnte, statt zu jammern, weil es eben EIGENTLICH keine Rolle spielt, ob ich dieses Jahr den Halbmarathon laufen kann oder Zahl xy auf der Waage erreiche oder eben ein paar Monate später und und und.
Das Schlimme ist ja, dass ich das alles grundsätzlich auch selbst weiß… Ich habe mich allerdings so da reingesteigert, dass diese Verletzung jetzt das Ende aller Pläne ist, dass ich völlig den Blick für die Realität verloren habe. 3 Tage nach dem Gespräch habe ich mich einigermaßen eingekriegt, es ist NUR eine Verletzung, man hat mir nicht das Bein amputiert, ich kann inzwischen wieder laufen, wenn auch nicht so weit wie vorher und dazu auch noch viel langsamer. Aber unterm Strich könnte es auch tatsächlich schlimmer sein. Ob ich den Halbmarathon im Oktober laufe? Keine Ahnung! Ich weiß nicht, wie es meinem Knie in 75 Tagen geht, wieviel ich vorher noch trainieren kann… Denn eins steht für mich fest: schlecht vorbereitet möchte ich nicht starten. Wie es an Tag X läuft weiß man natürlich NIE vorher, aber ich möchte hinterher sagen können, in der Vorbereitung alles gegeben zu haben 🙂 Ich plane jetzt also mal nicht groß für die nächsten Monate und warte ab, auch wenn das natürlich nicht einfach ist, und ich jetzt nicht von heute auf morgen die letzten Wochen abhaken und das alles toll finden kann, muss ich aber auch nicht.
Die schlechte Laune der letzten Wochen ist allerdings definitiv keine Option mehr! Also to do für diese Woche: das schöne Wetter genießen, Alternativtrainingsmöglichkeiten finden, damit zufrieden sein und das Beste draus machen! Amen! 😉