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Erholung für den Kopf

Mrz 18, 2019 | Riekes Weg

Oder warum Kopfarbeit schlimmer ist, als jedes Training

Warum versaut man sich eigentlich freiwillig und mit vollem Bewusstsein die gute Laune? Auch mir passiert das leider immer wieder, obwohl ich in den letzten 3 Jahren gelernt haben sollte, dass die Sache mit dem Erfolg selten linear und schon gar nicht parallel zum gebrachten Einsatz verläuft. In der Theorie weiß ich, dass sich die Erfolge oft erst zeitverzögert einstellen und dass ein paar Wochen konsequentes Training + die richtige Ernährung nicht automatisch heißen müssen, 3 kg weniger auf der Waage zu haben. Umgekehrt klappt das allerdings schon: schlechtere Ernährung, zack 2-5 kg in Rekordgeschwindigkeit drauf 😉  Das „Vergnügen“ hatte ich ja Ende Dezember. Die 2 Dezemberkilos waren allerdings ruck zuck wieder weg, als alles wieder regelmäßig und in geordneten Bahnen verlief (und allein das bestärkt mich grundsätzlich darin, dass mein aktueller Weg gar nicht so falsch sein kann!) Aber das wars dann auch leider schon. 6 Wochen vom neuen Jahr sind rum und ich wiege immer noch bzw. wieder das Gleiche, wie vor einigen Monaten bereits. Eigentlich nicht weiter dramatisch. EIGENTLICH! Mich persönlich setzt es unter Druck und nervt mich unfassbar, weil ich ja eben noch 20 kg vor mir habe! Zuzugeben, dass mich dieses Thema so stresst, nervt mich allerdings fast noch mehr 😉 Aber ich kann und ich will hier auch gar nicht den Eindruck hinterlassen, dass alles immer voll easy ist und ich nicht mit Rückschlägen oder Stillständen zu kämpfen hätte. Es steckt oft viel harte Arbeit dahinter. Vor allem in meinem Kopf… Training ist die eine Sache, ja das ist anstrengend und tut manchmal weh, aber sich mit dem eigenen Gedankenwirrwarr auseinanderzusetzen, ist gerade in Zeiten, in denen es nicht so rund läuft, viel schlimmer und nervenaufreibender. Manchmal würde ich 100 Burpees doch so manch einem unangenehmen Gespräch vorziehen (nein liebes Fit mit Thorge Team, das ist keine Anregung für mein nächstes Training!)

Es gab in der letzten Woche so 2, 3 Tage, die nicht vollgestopfter mit gegenteiligen Emotionen hätten sein können. Es war alles dabei. Große Euphorie, „ich kann alles schaffen“, aber auch „was soll die ganze Scheisse, was mache ich hier, ich lasse es sein, es bringt ja doch nix“ Jammern kann ich!

Dienstags steht neuerdings Intervalltraining mit Sabine auf dem Plan. Nachdem der Schnee endlich weg war (sorry an alle Winterliebhaber), konnte ich beim Laufen letzte Woche endlich die Bremse in meinem Kopf lösen, die dafür gesorgt hat, dass ich in den letzten Wochen einfach nur wie auf Eiern gelaufen bin und wirklich mal so gar kein Tempo reinbringen konnte, aus Angst, mir die Gräten zu brechen. Letzte Woche aber stattdessen ein –für meine Verhältnisse- sehr erfolgreiches Training, die Lauferei steht ja aktuell noch einzig und allein unter dem Hauptziel am 31.03.2019 eine Strecke von 5 Kilometern unter 30 Minuten zu laufen, bevor ich mich ab nächstem Monat dann auch wieder der konkreten Halbmarathon-Vorbereitung widme. Ich könnte also einfach zufrieden und happy sein, dass es gerade gut läuft, es ist sauanstrengend, aber ich schaffe es tatsächlich, mich Woche für Woche zu den notwendigen zusätzlichen Einheiten aufzuraffen und es durchzuziehen, selbst wenn der Teufel in meinem Kopf (oder in meinen Beinen???) immer laut dazwischen schreit, ob ich eigentlich bescheuert bin! Sabine hält mein Gejaule tapfer aus und zieht mich, so gut man ein stures Nilpferd eben ziehen kann 😉 DANKE!!

Dazwischen abwechselnd kürzere und längere Läufe, die mir mal schwerer, mal leichter fallen. Dazu das Fit mit Thorge Zirkeltraining und Personal Training bei Thorge! Klingt ja eigentlich nach „alles paletti“ und hoch motiviert!! Tatsächlich ist dieser Bereich auch der, der aktuell für die nötige Euphorie sorgt, alles genau so weiter zu machen!

Tja aber trotz aller guten Laune das Training betreffend, war (bin) ich mal wieder mega gefrustet, weil sich am Gewicht einfach gar nichts tut, trotz Disziplin beim Essen, Sport, genügend Bewegung im Alltag usw. Aber wisst ihr, was eigentlich viel schlimmer ist, als die Tatsache, aufs Gramm genau täglich die gleiche kack Zahl auf der Waage zu sehen? Dass ich mir davon nach wie vor SO die Laune verhageln lasse, obwohl ich diese Durststrecken inzwischen zu genüge kenne! Obwohl ich weiß, dass weitermachen die einzige Option ist.  Obwohl ich weiß, dass auch irgendwann wieder andere Zeiten kommen. Warum tue ich mir das frustrierende Ergebnis wieder oft täglich an, obwohl ich schon ganz entspannt bei „ich wiege mich nur alle 2 Wochen“ war? Warum kann ich mir in solchen Momenten nicht das gute Gefühl in den Kopf projizieren, dass ich hatte, als meine Stimmung morgens nicht vom Ergebnis auf der Waage abhängig war? Wahrscheinlich weil mich diese Kontrolle von außen einfach schon mein Leben lang begleitet und speziell mein Gewicht oder meine Figur nie nie nie „egal“ waren. Weil werten und bewerten meiner eigenen Person einfach sehr lange von dem morgendlichen Ergebnis auf der Waage abhängig war. Falls die Frage aufkommt, wieso ich überhaupt so dick werden konnte, wenn doch Kontrolle immer eine große Rolle gespielt hat… Gute Frage! Die Antwort darauf habe ich bis heute nicht gefunden, eventuell spielt sie auch eigentlich überhaupt keine Rolle mehr. Kontrolle des Gewichts heißt ja nicht automatisch, aktiv etwas gegen immer weiter steigende Zahlen zu tun und die Verantwortung dafür zu übernehmen.

Viel eher sollte ich im jetzt und heute aber die Antwort darauf suchen, warum ich Zahlen nicht zur unwichtigen Nebensache werden lassen kann, da ja eigentlich klar sein dürfte, dass sich das Thema Übergewicht mit einem gesunden Lebensstil und einigermaßen viel Sport irgendwann quasi von selbst regulieren wird… In der Theorie klingt das alles so simpel, in der Praxis ist und bleibt es aber einfach schwer, doofe Gewohnheiten abzulegen und Gedanken, die sich so lange im Kopf verankert haben, loszulassen. Positiv bleibt für mich allerdings, dass ich mein geplantes Training trotzdem durchziehe, auch wenn mich der Muskelkater besonders in den letzten Tagen ganz schön quält. Sonntag fiel allerdings genau deswegen mein üblicher „langer Lauf“ einfach mal ersatzlos aus, stattdessen war MIMIMI und ERHOLUNG angesagt 🙂 Auch gut! Für die Beine und für den Kopf!! Und bei allem Ehrgeiz ist es am Ende wirklich egal, ob auf der Uhr MAL zehn Kilometer weniger in einer Woche stehen, als ursprünglich geplant…

Riekes Weg

Rieke hat vor knapp 5 Jahren mit dem Training und ihrer Ernährungsumstellung bei uns begonnen. Es hat sie viel Mut gekostet, sich überhaupt erstmal bei uns zu melden. Warum es sich gelohnt hat, kannst Du in ihren regelmäßigen Berichten lesen. Vielleicht lässt Du Dich ja dadurch inspirieren, eine wichtige Veränderung in Deinem Leben einzuleiten. Unterstützen werden wir Dich stets mit voller Kraft und Leidenschaft! 🙂

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