Vergleiche mit anderen Personen führen in ganz vielen Fällen zu Frust. So auch oft bei mir selbst, weil ich mich am liebsten immer an denen orientiere, die gefühlt ALLES besser, schneller bla bla bla können! Es hat ein bisschen gedauert, bis ich mich davon lösen konnte und mich zumindest oft (nicht immer) mehr auf mich selbst konzentriert habe, ohne mich davon frustrieren zu lassen, was ich alles NICHT kann. In den letzten Wochen konnte ich krankheitsbedingt unterm Strich nicht sonderlich viel und somit war auch der Vergleich mit meinen eigenen Leistungen eher weniger aufbauend 😉 Ein bisschen mimimi und „lohnt sich ja alles gar nicht, geht ja eh grad nicht zu 100 %“ määääh… ich hab zum Glück die passende Antort von den richtigen Leuten bekommen, so dass da schnell die Erkenntnis war, dass es sich trotzdem IMMER lohnt! Ja vielleicht läuft der Motor grade nur im Luschi-Modus, aber ich weiß ja glücklicherweise, dass sich das auch wieder ändert.
So hatte ich zum Beispiel vorletztes Wochenende ein Erlebnis, als ich eine junge Frau beim Laufen begleiten durfte, die bis dahin maximal 7 Kilometer gelaufen ist. Ein einziges Mal. Am Ende standen 13 auf der Uhr. Unfassbar geil! Nein das heißt nicht, dass man von jetzt auf gleich seine Kilometer einfach mal knapp verdoppeln sollte 😉 Das hat sich einfach so ergeben und ihr ging es gut dabei. Aber es hat mir wieder einmal gezeigt, wie faszinierend und inspirierend Sport sein kann! Ich konnte so so nachempfinden, wie es ihr dabei gegangen sein muss – also neben dem „Hilfe ich will nicht mehr“ und vielleicht ein paar körperlichen Wehwehchen, die automatisch kommen, wenn man so viel mehr macht, als sonst, rede ich von dem glücklichen Gefühl, was sich danach einfach zwangsläufig einstellt!! Ich weiß noch zu gut, wie ich mich gefühlt habe, als ich zum allerersten Mal über 10 Kilometer gelaufen bin und diese Schranke in meinem Kopf (dass ich nach 10 Kilometern einfach IMMER aufhören musste ;-)) endlich gelöst habe!
Dann habe ich letzte Woche quasi live miterlebt, wie jemand völlig Verrücktes 161 KM weit gelaufen ist. Also einen Teil davon habe ich live erlebt! Und es war so so krass, was das in meinem Kopf gemacht hat!!
Nicht, dass ich jemals auf die Idee kommen würde, sowas nachzumachen (haha!), aber es zeigt wieder, zu was Menschen in der Lage sind, wenn sie ein Ziel vor Augen haben (und dafür trainieren). Und da läuft es eben auch nicht immer 365 Tage im Jahr rund, und an diese beiden Erlebnisse habe ich insbesondere bei meinen letzten Läufen gedacht, wenn ich nach meiner aktuellen Wohlfühldistanz von 7-8 Kilometern eigentlich kein Bock mehr hatte. Manchmal hilft es dann eben doch, mal über das, was andere so machen, nachzudenken! Nicht als unmittelbaren Vergleich, „der und der rennt so und so viel Kilometer in der und der Zeit“ sondern wirklich eher als Inspiration und Motivation, sich selbst vielleicht mal wieder was „großes“ zu überlegen! Für mich hat sich in den letzten Jahren ja eher herausgestellt, dass ich sportlich gesehen ganz gut damit zurecht komme, wenn ich an Tag XY irgendwas „abliefern muss“. Das waren bisher offizielle Laufveranstaltungen, für die ich entsprechend trainiert habe. Das steht ja nunmal alles seit einem Dreivierteljahr still. Es nervt mich unfassbar, wie so viele andere auch! Aber hilft ja alles nix! Wer weiß, wann sowas wieder möglich ist! Also was macht man? Sich erstmal einen Verbündeten suchen! Gemeinsames Ziel festlegen! Wenigstens schon mal einen groben Termin vereinbaren! (für mich ganz wichtig, sonst wird das nix!) und dann? Trainieren!! Drauf freuen! Und vielleicht auf dem Weg andere motivieren, sich in ihrem Rahmen ebenfalls „was großes“ zu überlegen!!! MIR wird das in den nächsten Wochen definitiv helfen, mich trotz Kälte und Regen regelmäßig aufzuraffen, weiterzulaufen und eben nicht nur immer Wohlfühlstrecken zu wählen! Für die sollte zwar auch immer genug Raum bleiben, aber eben nicht immer!
Die Leistungen der anderen müssen also nicht immer nur für Frust und dusselige Vergleiche sorgen, sondern eben manchmal auch dafür, mal wieder ein bisschen den Arsch hochkriegen und zu MACHEN…